Paklenica Nationalpark - dein Guide für Touren & Wanderungen

Der Nationalpark Paklenica ist das Traumziel für all jene, die im Urlaub gerne unter freiem Himmel aktiv werden sowie eine abwechslungsreiche Flora und Fauna genießen möchten. Hier in Kroatien findest du gigantische Berge, wie den 1.757 Meter hohen Vaganski Vrh oder den 1.753 Meter hohen Sveto Brdo, mit atemberaubenden Aussichten, tiefe Schluchten, bis zu 400 Meter hohe Felswände, imposante Felsformationen, Höhlen und Grotten, wilde, teils unberührte Natur und zahlreiche seltene Tiere und Pflanzen. Langweilig wird es im Nationalpark Paklenica nie, denn du kannst wandern, spazieren gehen, klettern, auf Rafting-Tour gehen, Rad fahren oder einfach nur genießen.

Übersicht: Nationalpark Paklenica

Der Nationalpark Paklenica – in der Landessprache „Nacionalni park Paklenica“ – befindet sich im Velebit-Gebirgsmassiv in Kroatien, genauer genommen in der Region Dalmatien, nur wenige Kilometer von Zadar entfernt. In kürzester Zeit bist du von hier aus in Starigrad Paklenica an der kroatischen Adria am Meer. Bereits 1949 wurde das heutige, 96 Quadratkilometer große Schutzgebiet zum Nationalpark erklärt.

Übersetzt bedeutet „Paklenica“ so viel wie „kleine Hölle“. Das lässt vermuten, dass die Namensgebung von den steilen, rauen Karstfelsen und deren vielen, teils schwer auffindbaren Höhlen herrühren könnte. Je nach Sonneneinstrahlung wirkt das Szenario gespenstisch und geheimnisvoll – eben wie die „kleine Hölle“. Nüchterner betrachtet könnte der Name von den in der Region vielfach wachsenden Schwarzkiefern abgeleitet werden, deren Saft einst zum Imprägnieren der Boote verwendet wurde. Der Saft trägt den Namen „Paklina“. Gleich wie, der Nationalpark Paklenica ist in vielerlei Sicht einfach etwas ganz Besonderes.

Tierarten, Schluchten & Orte

So bietet er vielen seltenen und daher auch geschützten Tierarten den idealen Lebensraum. Braunbären, Wölfe, Gänsegeier, Schlangenadler, Luchse, Gämse, Hirsche, Hornvipern und Kreuzottern sind im Nationalpark Paklenica beheimatet. Ferner hat man rund 200 Vogelarten sowie mehr als 800 Pflanzenarten gezählt. Typisch ist der Pinienbewuchs mit teils überdurchschnittlicher Höhe.

Die beiden tiefen Schluchten – die Velika Paklenica und die Mala Paklenica – bilden das Tor zum Adriatischen Meer. Nicht selten wird die Paklenica-Schlucht mit den amerikanischen Canyons verglichen, die wir aus Wild-West-Filmen kennen. Und so wundert’s auch nicht, dass sie 1962 als Filmkulisse zu einigen Winnetou-Filmen diente. Hinweisschilder zeigen dir den Weg zu den einzelnen Drehorten. Alljährlich finden hier auch unterschiedliche Events zur Erinnerung statt.

Starigrad Paklenica, der nahegelegene Urlaubsort, wird von Besuchern des Nationalparks gerne als Übernachtungsstätte gewählt. Das einst von Fischerei und Viehzucht lebende Starigrad Paklenica gilt heute daher als eine Art Hauptort des Nationalparks Paklenica. Zu Zeiten Titos lag Starigrad Paklenica am Eingang eines militärischen Sperrbezirks, in dem für die Staats- und Militärführung ein damals nie genutzter, riesiger Bunker gebaut wurde.

Aktivitäten im Paklenica

Egal, wie du dich durch den Nationalpark Paklenica bewegst, passendes Schuhwerk ist stets Voraussetzung. Wer hoch hinaus will, für den sind Schwindelfreiheit und Trittsicherheit selbstverständlich.

a) Wandern/Trekking

Du findest im Nationalpark mehr als 150 Kilometer markierte Wanderwege. Sie haben verschiedene Schwierigkeitsgrade, einige sind Rundwege, die an zahlreichen Sehenswürdigkeiten vorbeiführen, oder Möglichkeiten, um auf die höchsten Bergen des Velebits zu gelangen. Am Eingang erhältst du auf Nachfrage eine Wanderkarte.

Unterschiedliche Lehrpfade, die mittels Lehrtafeln über Kulturdenkmäler sowie Naturgegebenheiten informieren, werden gerne sowohl von geübten als auch von ungeübten Wanderern beschritten. Allgemeiner Beliebtheit erfreut sich der Paklarić-Pfad, der Weg von der Velika Paklenica Schlucht zur Paklenica Berghütte. Er beläuft sich auf 550 Meter und offeriert einen Aussichtspunkt mit wunderschönem Blick. Der Pjeskarica-Weg ist 1,5 Kilometer lang. Sein Anfang bildet die Paklenica-Mühle.

b) Mountainbiken

Du kannst den Nationalpark auch prima mit dem Rad erkunden. Erfahre beispielsweise auf dem Lehrpfad „Eine kurze Reise durch die Vergangenheit“ mehr über die dortige Geschichte von der Urzeit bis hin zur Gegenwart. Der Weg erstreckt sich über acht Kilometer von Starigrad Paklenica nach Reljani und ist eine beliebte Mountainbike-Tour.

c) Rafting, Kanu & Kajak

Wer sich ins kühle Nass innerhalb des Nationalparks stürzen mag, findet bei Rafting auf der teils wilden Zrmanja ausreichend Gelegenheit dazu. Am abenteuerlichsten ist es im April/Mai, wenn dir reißende Stromschnellen schon etwas Erfahrung abverlangen. Für ganz Unerschrockene ist eine Raftingtour bei ausreichendem Wasser von unten wie von oben das Erlebnis schlechthin.

In den Sommermonaten Juli/August können auch Unerfahrenere ins Kanu oder Kajak steigen und auf dem smaragdgrünen Karstfluss bizarre Felsen sowie atemberaubende Landschaft genießen.

d) Hoch hinaus beim Klettern

Bereits kurz nach Eintritt in die Velika Paklenica Schlucht beginnt das Kletterparadies. Profis wie Neulinge finden hier annähernd 500 Routen unterschiedlichster Schwierigkeitsgrade. Bereits der Weg zu den Bergen und seinen Gipfeln ist gepflastert mit zahlreichen Schönheiten wie trichterförmigen Vertiefungen der Erdoberfläche – den sogenannten Dolinen -, farbenprächtigen Hochgebirgswiesen und alten Weilern, stets unterbrochen von atemberaubenden Panoramablicken.

An die senkrecht gen Himmel ragenden Felswände im Nationalpark Paklenica kommen Liebhaber des Klettersports aus allen Ländern der Welt. Eines der beliebtesten Ziele ist die Anića Kuk, eine Kletterwand mit zirka 350 Metern Länge.

Jeder der mag kann unter der Anleitung eines professionellen Kletterführers dem Hobby des Bergsteigens frönen. Auch weniger oder gar nicht Geübte können Kurse belegen. Saison hat der Klettersport vom Frühling bis zum späten Herbst bei meist idealem Wetter in Starigrad Paklenika.

Jedes Jahr findet um den 1. Mai herum ein internationales Klettertreffen statt, auf dem unter anderem Amateurfilme rund ums Klettern präsentiert werden und unterschiedliche Wettkämpfe stattfinden.

e) Tief unter die Erde

Ganz besonders spannend ist die Unterwelt des Karstgebirges Velebit. Hier existieren zahlreiche Höhlen. Zu den interessantesten Höhlen im Velebit zählen die Cerovačke pećine, die jedoch wegen weiterer Ausgrabungen und Renovierungen bis 2021 geschlossen ist, sowie die Manita peć.

Die Manita peć ist im Paklenica Nationalpark die einzige Höhle, deren Inneres mit einem professionellen Führer besucht werden kann. Sie ist nicht nur wegen der bizarren Stalaktiten-und Stalagmiten und des gigantischen Doms etwas Besonderes, hier haben sich zudem über 50 Fledermausarten angesiedelt. Achte beim Besuch auf passende Kleidung, denn hier herrscht ganzjährig eine Temperatur von etwa 9°C.

f) Sonstige Sehenswürdigkeiten

Zwei Schluchten

Sehenswertes beginnt bereits beim Eintreffen in den Paklenica Nationalpark in Form der beiden bereits erwähnten Schluchten Velika und Mala Paklenica. Die Velika Paklenica Schlucht misst 14 Kilometer in der Länge. Der schmalste Durchbruch lässt lediglich 50 Meter Platz, was natürlich besonders bizarr anmutet, da sich zu beiden Seiten mächtige, bis zu 700 Meter hohe Felswände erheben. Die Mala Schlucht ist 12 Kilometer lang und an ihrer engsten Stelle 10 Meter breit. Auch hier ragen rechts und links beeindruckende Felsen in die Höhe.

Besucherzentrum

Sehr informativ ist das Besucherzentrum. Hier erfährst du etwas über die ersten Kletterer im Nationalpark aber auch etwas über „Die unterirdischen Stadt von Paklenica“, die unterirdischen Tunnel und den großen Bunker, die einst streng geheim gehalten wurden. Heute beheimatet der „Bunkeri“ Ausstellungen.

Die Paklenica-Mühle

Sie ist eine der 13 Wassermühlen aus dem 19. Jahrhundert. Diese Mühlen am Velika Paklenica Bach wurden noch bis in die sechziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts genutzt, heute sind alle stillgelegt. Die Paklenica-Mühle – wenige Meter vom Haupteingang entfernt – wurde restauriert und kann besichtigt werden.

Das Ethno-Haus Marasovic

Auf Souvenirs, traditionelle Gerichte sowie eine interessante, historische Ethno-Ausstellung kannst du im alten Steinhaus des nahezu ausgestorbenen Dorfes Marasovici hoffen.

Das Forsthaus Lugarnica

Dieses Gebäude befindet sich am Hauptwanderweg und fungiert als Gasthaus, in dem man verschiedene Getränke sowie eine kleine Auswahl an Speisen zur Stärkung bekommen kann.

Anreise & Ausgangspunkt

Um zum Nationalpark Paklenica zu gelangen, stehen dir verschiedene Möglichkeiten offen, je nachdem, welches Verkehrsmittel du wählst.

Mit dem Auto

Man sagt, „Alle Wege führen nach Rom…“, ich ergänze, „…viele nach Starigrad Paklenica und zum Nationalpark“. Die meisten Anreisenden fahren direkt über die Autobahn Zagreb-Split und nehmen die Ausfahrt am Autobahnknoten Maslenica. Anschließend geht es auf der Bundesstraße Richtung Rijeka weiter.

Aus Richtung Rijeka kommend berühren deine Reifen entweder die Bundesstraße D8 oder die A6. Von Split aus gelangst du am schnellsten über die A1 Richtung Maslenica.

Mit dem Bus

Mittlerweile besteht die Möglichkeit, von zahlreichen größeren deutschen Städten aus mit dem Bus zum Busbahnhof in Zadar zu gelangen. Von dort aus kannst du umsteigen und bist in 45 Minuten in Starigrad Paklenica. Auch von Rijeka aus fahren Busse bis direkt nach Starigrad Paklenica.

Mit dem Flugzeug

Die kürzeste Anfahrt hast du mit dem Flugzeug: Du landest in Zadar auf dem Flughafen Zemunik und trittst die rund 30-minütige Weiterreise mit dem Taxi, dem Mietwagen oder mit dem Bus nach Starigrad Paklenica an.

Alternative

Eine seltener gewählte Alternative ist die Route über Italien. Dort kannst du von Ancona aus mit der Fähre nach Zadar übersetzen. Das nimmt rund acht Stunden in Anspruch. Anschließend geht es mit Bus oder Auto 30 bis 45 Minuten lang weiter bis nach Starigrad Paklenica.

Zutritt zum Nationalpark

Sicherlich hast du dir schon vorm Eintreffen im Nationalpark deine Gedanken darüber gemacht, was du hier möchtest und dir vielleicht sogar schon eine Wanderroute zurechtgelegt oder etwas gebucht. Der Park ist riesig, und du solltest wissen, wo du beginnen willst. Es gibt zwei Eingänge, die etwa drei Kilometer voneinander entfernt liegen: der Eingang Starigrad-Velika Paklenika und der Eingang Seline-Mala Paklenica.

a) Starigrad-Velika Paklenika

Das ist der Haupteingang. Parkgelegenheiten sind ausreichend vorhanden. Von hier aus gelangst du gleich durch die atemberaubende Velika Paklenica Schlucht und entdeckst bereits eine der in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts erbauten 13 Wassermühlen, die sich auf dem Weg bis zur Berghütte Paklenica verteilen.

Dieser Eingang ist perfekt, wenn deine Ziele die Waldhütte Lugarnica, die Berghütte Paklenica oder die Höhle Manita peć sind.

b) Seline-Mala Paklenica

Dieser Eingang liegt südlich, in Seline, einem Nachbarort von Starigrad Paklenica. Hier führt dich dein Weg durch die kleinere Mala Paklenica Schlucht. Unterwegs kommst du an einigen Höhlen vorbei.

Diesen Weg wirst du wählen, wenn du die beiden Berge Vlaski grad und/oder Sveto Brdo erklimmen möchtest.

Der Eintrittspreis in den Nationalpark Paklenica liegt pro Erwachsenem – je nach Saison – für eine Tageskarte bei rund 20 bis 60 Kuna, also knapp 3 bis 8 Euro. Zusätzlich gibt es Mehrtageskarten. Maximum ist eine Fünf-Tage-Karte, deren Preis bei knapp 8 bis 24 Euro liegt. Gebühr und Kursumrechnungen sind ohne Gewähr und können sich ändern.

Die beste Jahreszeit

Natürlich hängen deine Aktivitäten – und sicherlich auch deine Laune – vom Wetter ab. Eine Wettergarantie für Starigrad Paklenika bekommst du leider nicht, jedoch liegen die maximalen Temperaturen im Jahresdurchschnitt bei etwa 18°C und die minimalen bei zirka 11°C. Es herrscht eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit und es regnet immer mal wieder. Dafür scheint jedoch auch häufig die Sonne.

Konkret bedeutet das, dass das Wetter in Starigrad Paklenika in den Monaten November, Dezember, Januar und Februar nicht gerade berauschen ist. Es herrschen 10°C – 11°C (im November ist es etwas wärmer) und es ist die regenreichste Zeit des Jahres. Im März steigt dann das Thermometer im Schnitt bis auf etwa 14°C, jedoch regnet es auch dann hin und wieder. Bei diesem Wetter in Starigrad Paklenika kann man zwar ganz gut wandern, jedoch muss man aufpassen, da es glitschig sein kann. Klettern ist weniger ideal.

In der Zeit von April bis Oktober hast du die beste Reisezeit, wobei es im Juli/August am wärmsten ist – Morgens durchschnittlich 23°C, am Mittag 25°C – 29°C – und am wenigsten regnet. Allerdings ist dann auch mit dem größten Besucherstrom zu rechnen. (hier geht’s zur Wettervorhersage)

Sonstiges

Du solltest dich in großen Teilen des Gebietes unbedingt daran halten, die ausgewiesenen Strecken nicht zu verlassen, da immer noch Landminengefahr besteht.

Zelten ist untersagt. Willst du dennoch übernachten, stehen dir ein paar kostenlose Schutzhütten sowie eine Berghütte zur Verfügung. In der Berghütte gibt es 50 Betten, in den Schutzhütten Ivene Vodice, Struge und Vlaski grad zwischen 8 und 12 Betten.

Verdursten kannst du im Paklenica nicht, denn Wasser von guter Trinkqualität ist in ausreichender Form vorhanden.

Solltest du Hundebesitzer sein, so kannst du deinen Vierbeiner getrost mitnehmen. Allerdings muss er an der Leine geführt werden. Spezielle Hunderassen benötigen einen Maulkorb.

Fazit: Der Paklanica Nationalpark – eine wunderschöne, ursprüngliche Naturlandschaft

Wenn du nach einem Naturjuwel mitten in Europa suchst, ist der Paklenica ein perfektes Ziel. Hier in der Mitte Kroatiens erwartet dich eine wilde, unberührte Natur mit einer vielseitigen Flora und Fauna, die sich von einem gut ausgebauten Wanderwegenetz bestaunen lässt.

Hoffentlich konnten wir bei dir hiermit die Lust auf ein Outdoor-Abenteuer im Paklenica wecken.

Oder, falls Du weitere Fragen hast, dann ruf uns einfach an oder schreib uns eine E-Mail und wir helfen dir gerne weiter.